HIIILLLFFFEEE!
von Ninjago über Feuerwehrmann Sam – von Autos und Puppen über Lillifee zur Eiskönigin …
Welche Geschenke MÜSSEN es für strahlende Kinderaugen sein?
Geschenke ein Riesenthema nicht nur zu Weihnachten
In unserer Familie ist das Thema Geschenke kein einfaches Thema. Wir waren uns da auch sehr lange sehr uneinig, was sehr häufig zu sehr heftigen Diskussionen geführt hat. Diskussionen mit meinem Mann, mit Oma und Opa und natürlich auch mit den Jungs. Wie viele? Was denn überhaupt? Wie teuer darf es sein? Viele Personen – viele Meinungen. Und das natürlich nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zu Nikolaus, Ostern, Geburtstag, Einschulung und natürlich auch für die Geschenke zwischendurch. Durch einen Blick hinter die „Kulissen“ des Systems und durch einen Blick in viel zu voll gestopfte Kinderzimmer, haben wir aber mittlerweile einen Weg gefunden, der uns so viel mehr Freude und Glück bringt, als wir es je erwartet hätten. Aber dazu später mehr.
Was ist das überhaupt – ein Geschenk?
Ein Geschenk ist meiner Auffassung nach etwas, was man jemandem gibt, um ihm eine Freude zu bereiten. Aber es ist noch viel mehr als das. Geschenke verpflichten, denn sie sind mit einer Erwartung verbunden. Der Beschenkte reagiert auf das Geschenk, zumindest wird das so erwartet. Auch wenn nur Dank und Freude erwartet werden, sind das Erwartungen. In den meisten Fällen wird sogar erwartet, dass man nur positiv darauf reagiert. Denn der Schenkende hat die Erwartung, Freude zu schenken und die muss der Beschenkte dann erfüllen. Wer kennt das nicht? Man packt ein Geschenk von einem lieben Menschen aus, dass einem so überhaupt nicht gefällt. In meinem Fall waren das z.B. einmal Socken von meiner Oma. Ich weiß noch genau wie ich als kleines Mädchen schon beim anfassen des Päckchens wusste, „aha weich – also wieder Socken“ und dann innerlich schon mein Lächeln und die „Oh toll, Danke Oma“ Antwort vor dem Auspacken geübt habe, damit es, wenn ich die Socken ausgepackt habe, auch echt rüberkommt. Innerlich war ich aber überhaupt nicht zufrieden mit diesem Geschenk – und das letzte was ich empfunden habe, war Freude. Ich wollte aber die Erwartungen meiner geliebten Oma nicht enttäuschen. Es war eine äußerst ungute Situation für mich, die mir bis heute noch spürbar in Erinnerung geblieben ist. Aber nicht alle Kinder reagieren so wie ich damals. Einige sagen und zeigen mit vollem Körpereinsatz ganz offen und ehrlich, wenn das Geschenk nicht ihren Geschmack trifft und lassen das den Schenkenden gnadenlos spüren. Anstatt das erwartete Lächeln, bekommt man Tränen und Wut. Nicht selten liegt ein tobendes und schreiendes Kind unter dem Weihnachtsbaum und verleiht dem heiligen Fest eine ganz neue Interpretation von „Oh du Fröhliche„ – „Oh du Schreckliche“. Abgesehen davon, dass man das Ganze von vorne herein umgehen könnte – ist es nicht viel besser, eine ehrliche Rückmeldung zu bekommen? Also ich finde JA. Ehrlich zu sein und offen zu sagen wie man sich fühlt, ist eine Eigenschaft an Kindern, die es zu bewahren gilt.
Wenn Geschenke nicht gefallen – nicht persönlich nehmen
Die Ablehnung betrifft in dem Moment das Geschenk, das die Erwartungen, die von der Werbung leider immer höher geschraubt werden, nicht erfüllt. Nicht die Person, die es ihm Geschenkt hat. Oft aber nimmt man die Ablehnung persönlich und reagiert ebenfalls sehr emotional. Dann darf sich ein Kind zu der Enttäuschung über das Geschenk auch noch anhören, wie undankbar es ist und wie unmöglich sein Verhalten gerade ist. Im schlimmsten Fall darf es den Rest des Abends in seinem Zimmer verbringen, um über sein Verhalten nachzudenken. Ja, auch bei uns haben sich schon solche Szenen abgespielt – auch wenn die Absicht hinter dem Geschenk wohl überwiegend die war, Freude zu schenken. Das Geschenke nicht so ankamen wie erwünscht und auch die Reaktionen des Schenkenden waren dann auch nicht immer so, wie sie hätten sein können. Ich oute mich jetzt mal als „Geschenkeengel“. Ich war in unserer Familie immer diejenige, der es ein besonderes Anliegen war, die Kinder durch Geschenke glücklich zu machen. Ihr Wunsch war mir quasi „Befehl“ und dabei dachte ich, kommt es mehr auf die Anzahl, als auf das Geschenk an sich an. Viele Geschenke – glückliche Kinder. Zum Glück hatte ich mich wenigstens soweit mit meiner Schenkerei im Griff, dass ich sie auf die Feste im Jahr beschränkt und die Kinder auch nicht noch unterm Jahr ständig überhäuft habe. Ok… manchmal… 😉
Mama ich wünsche mir das UNBEDINGT
Da rannte ich also schwitzend durch gefüllte Läden, in der Mission strahlende Kinderaugen zu zaubern. Was da alles auf dem Wunschzettel stand und mit einem „Mama das muss ich unbedingt haben, das wünsche ich mir so sehr“ in meinem Gehirn platziert wurde, waren ausschließlich Dinge, die sie in der Werbung oder bei Freunden gesehen haben. Plastikspielzeug, das Krach macht und in leuchtenden Farben erstrahlt, stand meist ganz oben auf der „ich brauch das WIRKLICH Liste“ auch bekannt als Wunschzettel. Apropos Wunschzettel, war das in meiner Kindheit ein einziger Zettel meist in DIN-A4 Größe, ist es bei uns vor nicht all zu langer Zeit so ausgeartet, dass Blatt für Blatt zu einer riesigen Wunsch-Rolle, mit allem was der Spielzeugmarkt so her gibt, zusammen geklebt wurde. (Siehe Foto 😉) „Mama ein Blatt ist einfach zu klein für meine Wünsche“ sprach es mir entgegen. Aha, spätestens da hätte ich ja mal genauer hinschauen können. Sind das wirklich alles Herzenswünsche oder sind sie nur der Werbung auf den Leim gegangen. Aber da hatte es noch nicht Klick gemacht. Stattdessen kam ich voller Begeisterung vom Einkaufen zurück mit meiner Beute – „VIEL BEUTE“. Ich war zwar klitschnass geschwitzt und fix und fertig, jedoch trotzdem sichtlich erfreut und zufrieden. Mein Mann – wenig begeistert – fragte mich des Öfteren, „Muss das sein?“, „Ja“ antwortete ich dann allzu oft sehr uneinsichtig und etwas enttäuscht, weil ich nicht verstehen konnte warum er denn nicht genauso eifrig die ÜBERLEBENSNOTWENDIGE Mission verfolgt, wie ich. Kein Wunder, dass seine Geschenke für mich auch nicht gerade Begeisterungsströme in mir auslösten, im GEGENTEIL. Er ist halt eher, wie soll ich sagen, ein praktischer Schenker. Ich als Geschenkeengel habe meine Mission nicht nur bei meinen Kindern, sondern auch bei meinem Mann mit viel Eifer erfolgreich durchgeführt. Relativ hoch, offen gestanden, war dann auch meine Erwartungshaltung ihm gegenüber. Und als gestandene Frau, sah ich mich auch nicht in der Pflicht, nicht das Oma Socken Geschenk Lächeln aufzusetzen, sondern ihm offen und ehrlich meine Empfindungen bezüglich seiner Geschenke mitzuteilen.
Die Werbung machts
Die Marketingstrategien der Spielzeughersteller leisten sehr gute Arbeit. Die haben es auf unsere Kinder abgesehen, weil sie sich sehr leicht verführen lassen. Mit allen Tricks der Psychologie wird in die kleinen Kinderköpfe eingepflanzt, was sie unbedingt haben müssen, damit die dann ihre Eltern so lange „bearbeiten“ bis sie es bekommen. Es ist aber nicht wirklich das, was sie sich von Herzen wünschen. Das ist, wenn man genau und feinfühlig hinhört und sein Kind beobachtet, oft etwas ganz anderes. Die Wünsche, die sie so eifrig auf ihren Wunschzettel schreiben oder aus Katalogen ausschneiden und draufkleben, ist das was sich die Spielzeugindustrie wünscht: Viele Konsumenten und dadurch ein gutes Geschäft in der Weihnachtszeit. Das Wohl des Wirtschaft steht da schlicht und ergreifend über dem Wohl der Kinder. Nicht nur die Kinder werden verführt und nach allen Regeln der Kunst dafür missbraucht, dass die Wirtschaft angekurbelt wird, sondern auch wir Eltern werden dafür benutzt.
Für unsere Kinder nur das Beste
Das macht sich die Spielzeugindustrie zu Nutze und versetzt uns in den Glauben, dass Kinder, um sich gut entwickeln zu können, so viel Spielzeug wie möglich brauchen. Besonders empfänglich sind wir als Eltern für Spielzeug auf dem z.B. steht „pädagogisch wertvoll“. Also mich konnte man allein schon mit dem Aufdruck LERNSPIELZEUG so überzeugen, dass ich es einfach kaufen MUSSTE. Der Aufdruck muss anscheinend eine Menge Kosten – so teuer wie diese Spielzeuge mit diesem Wort darauf dann verkauft werden! Heute kann ich mit voller Überzeugung zu mir sagen: STOPP das brauche ich nicht zu kaufen – es hält eher weniger was es verspricht (und schon gar nicht zu diesen Preisen). Es gibt jede Menge Fachliteratur zum Thema Spielzeug und was Kinder zum Lernen wirklich brauchen z.B. von dem bekannten Kinderarzt und Hirnforscher Remo Largo oder dem Neurobiologen Geraldt Hüther. Diese erklären anhand von Studien und Beobachtungen, wie Kinder lernen – und da wird an keiner Stelle speziell teuer gekauftes Lernspielzeug erwähnt, im Gegenteil.
Alles gilt als „LERNSPIELZEUG“
Mein Tipp: Beobachtet eure Kinder und schaut welches die Dinge sind, die ihre Aufmerksamkeit am längsten auf sich ziehen? Mit denen sie beginnen zu erforschen und zu experimentieren und somit zu LERNEN? Das ist meist nämlich nicht der teure Soundwürfel oder die Motorik Schleife aus Holz made in Germany! Diese Dinge landen allzu oft nach kurzem Bespielen in der Ecke und stauben dort ein. Oder sie werden umfunktioniert zu etwas wofür es eigentlich gar nicht gedacht war. So landen z.B. die multifunktionellen Zahlen aus Holz, mit denen man das Rechnen schneller lernt, als Nudeln im Topf der Kinderküche. Gleichzeitig werden die Bohnen bei Mama aus dem Schrank geholt und im Spiel eifrig sortiert und gezählt. Spätestes als ich solche Szenen genauso in meinem Zuhause und beruflich beobachtet habe und mir auch meine Freundinnen meine Sichtweisen bestätigt haben, hat es bei mir Klick gemacht. Kinder brauchen kein spezielles, angeblich dafür konstruiertes Spielzeug damit sie lernen. Sie lernen mit allem, was ihnen in die Finger kommt. Je weniger der Gegenstand eine innere Absicht in sich trägt, was damit gemacht werden soll, umso intensiver und ausgiebiger spielen/lernen sie damit. Ist das nicht toll? Mir hat das so viel Druck genommen. Ich musste nicht mehr ständig was kaufen, weil ich dachte, wenn sie dieses oder jenes Spielzeug nicht haben, dann haben sie einen Nachteil in ihrer Entwicklung. Stattdessen konnte ich sie entspannt dabei beobachten, wie sie z.B. stundenlang mit leeren Schuhkartons spielen.
Warum zu viel Geschenke vor allem in Form von Spielzeug die Kinder nicht glücklich machen
Und was war mit meiner Mission „strahlende Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum“? Ja die war noch immer im Gange und ich auf der Suche nach Geschenken, die die Kinder glücklich machen. Das pädagogische Lernspielzeug habe ich ja nicht gekauft, weil es ihnen gefallen hat und weil es ihr Wunsch war, sondern weil ich dachte es wäre unverzichtbar – quasi überlebensnotwendig. Eher selten haben sie sich solche Spielzeuge gewünscht 😊 Also hat sich nicht so wirklich viel geändert. Die Geschenke, die sie glücklich machen habe ich zu diesem Zeitpunkt noch immer auf dem überfüllten Marketing—Werbebanner alias Wunschzettel gesucht. Ich bin offen und ehrlich, ja sie haben sich gefreut und ja ihre Augen haben gestrahlt. Kurzzeitig. Es war eher ein kurzer flackernder Blick, bevor sie wie eine Horde Wölfe über das nächste Geschenk hergefallen sind. Es lief im Großen und Ganzen wie folgt ab: Aufreißen – kurzes Strahlen – weg legen – nächstes Päckchen – und wieder von vorne… Nachdem dann der halbe Spielzeugladen unter dem Baum vertreten war, folgte erstmal noch die Suche nach weiteren Geschenken – man könnte ja was übersehen haben. Meist waren trotz der Fülle an Geschenken einige Dinge der Werbeindustrie nicht vertreten. Und in uns Erwachsenen kam Unverständnis auf. Wie kann bei der Fülle überhaupt noch etwas erwartet werden? Auch Tränen der Enttäuschung gab es schon. Erst danach wurde die „Beute“ auch eine kurze Weile bespielt. Bei der Fülle an Geschenken war es eher ein Hopping von A nach B, als ein ruhiges Spielen, bevor es ungeachtet in der Ecke liegen gelassen wurde. Manchmal waren auch Sachen dabei, die wirklich bis heute noch für Freude sorgen und ausgiebig von den Kindern benutzt werden. Allerdings ist das eher selten der Fall gewesen. Diese Szenen spielten sich so nicht nur zu Weihnachten ab. Sondern bei den anderen Festen und Anlässen verhielt es sich ungefähr gleich.
Zu viel Spielzeug sorgt für Überforderung im Kinderzimmer
Ich bin auch nicht der einzige Geschenkeengel in der Familie. Mit dem Ergebnis, dass die Kinderzimmer eher wie ein überfüllter Lagerraum aussahen, als ein Raum, der zum kreativen freien Spielen anregt. Ohne gute Logistik konnte man sowieso nichts mehr finden. Intensives Spiel das Kinder in einen Zustand des Glücks versetzt, ist in einem Zimmer, das alles bereit hält, schlicht und ergreifend nicht möglich. Glückliche Kinder sehen anderes aus. Beim Geschenke empfangen unter dem Baum und ja auch beim anschließenden Spielen im Kinderzimmer. Da war er wieder dieser Klick Moment. Das hat eine Weile gedauert, bis ich das verstanden hatte und annehmen konnte. Aber es musste eine Veränderung her.
Was passiert mit Kindern wenn sie mit zu vielen Geschenken in Form von Spielzeug überhäuft werden:
- sie verlieren die Freude an Kleinigkeiten
- ihre Kreativität wird gehemmt
- sie können sich nicht auf das Spiel einlassen, ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen
- die Achtsamkeit mit dem Spielzeug geht verloren
- sie streben ständig nach mehr materiellen Dingen und sind nie zufrieden
- das Gefühl für wirklich echte Wünsche und materielle Dinge verschmelzen ineinander und sie können ihre echten Bedürfnisse immer weniger wahrnehmen
- sie werden von klein auf zum Konsumieren erzogen, was zwar die Wirtschaft, aber nicht sie selbst glücklich machen
- die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab
Geschenke als Mittel zum Zweck
Geschenke haben verschiedene Absichten und nicht immer sind sie ausschließlich dazu gedacht Freude zu bringen. Es gibt viele andere Hintergedanken, die hinter einem Geschenk, das einem Kind gemacht wird, stecken könnten, wie z.B.
- eine Wiedergutmachung für zu wenig Zeit, die das Kind bekommt
- Lob für gutes Benehmen oder gute Leistungen oder ähnliches
- als Trostersatz bei jeglicher Art von Ängsten und Kummer
- Bestechung „wenn du das machst… bekommst du…“
- erkaufen von Zuneigung
- usw.
Geschenke sollten nie mit solch oben genannten Absichten verschenkt werden. Kinder durchschauen sehr genau, ob ein Geschenk an Bedingungen geknüpft ist oder nicht.
Tipps zum Umdenken in der Weihnachtszeit, bei denen du deinem Kind sehr viele Geschenke machen kannst, die es aber nicht im Geschäft zu kaufen gibt.
Die Mission strahlende Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum, läuft bei uns auch heute noch 😊 Was gibt es auch Schöneres in der Weihnachtszeit. Nur muss ich dafür nicht mehr schwitzend durch Geschäfte rennen. Wenn du dich und deine Familie an einigen Stellen wiedererkannt hast, lade ich dich dazu ein, ein paar Tipps, die gleich folgen, auszuprobieren. Es erspart nicht nur Zeit und Geld, sondern beschert ihnen auch noch viele tolle Erinnerungen.
Nikolaus
Geschenke zu Nikolaus: Früher – kleiner Stiefel mit Apfel, Orange und Nüssen. Heute – oftmals eine Flut von Geschenken, die schon lange in keinen Stiefel mehr passen. Der Hauptfokus von Nikolaus liegt heutzutage auf den Geschenken im, bzw. neben dem Stiefel. Eine tolle Veränderung an dieser Stelle ist es, den Fokus weg von materiellen Geschenken und hin zu einem schönen Tag zu lenken. Die Kinder lieben Rituale und gemeinsame Zeit mit der Familie. Ich kann mich noch sehr an den Nikolaustag zu meiner Kindheit erinnern. Aber nicht an die Geschenke, sondern an die Rituale und tollen Erlebnisse, die wir gemeinsam an diesem Tag hatten. Erinnere dich an deine Kindheit und bring dieses Gefühl deinen Kindern wieder näher. Ein besseres Geschenk, als das Weitertragen von Tradition und Ritualen kann man seinem Kind nicht machen.
Adventskalender
Er gehört in fast allen Familien dazu, weil sie ihn meist aus ihrer eigenen Kindheit kennen und das Ritual gerne weiter geben möchten. Selbst ein selbstgestalteter Kalender kommt dabei – auch wenn man nur noch so kleine 24 Geschenke besorgt – ganz schön auf seinen Wert, vor allem wenn man mehrere Kinder hat. Was dann gekauft wird, da spreche ich aus eigner Erfahrung, ist meistens „Krempel“, der nur kurz für Freude und Begeisterung sorgt. Der Schokokalender hat bei den meisten Familien auch ausgedient. Zwar haben die Kinder beim morgendlichen Schokofrühstück sehr viel Freude, allerdings die Mamas deutlich weniger. Fertige Kalender, die es oft zu bekannten Kinderhelden zu kaufen gibt, sind meistens nicht gerade günstig und der Inhalt lässt sich in der Regel auch in die Kategorie „Krempel“ einordnen. Es gibt aber sehr tolle Alternativen z.B.:
der Zeitkalender
24 Erlebnisse, die ihr gemeinsam mit eurem Kind verbringt, in Bild oder Textform auf kleine Zettel gebracht, mit Zahlen versehen und an eine Schnur aufgehängt. Z.B. Waldspaziergang, Nachtwanderung, Spieleabend, Vorlesemarathon, usw.) Seid kreativ.
Geschichten Kalender
Eine tolle Geschichte in 24 kleine Geschichtenteile aufgeteilt. Jeden Tag findet das Kind einen Teil der Geschichte im Kalender. Das Vorlesen kann mit bestimmten Ritualen verknüpft werden. Es könnte z.B. immer eine Tasse Tee und Plätzchen dazu geben.
Ich-hab-dich-lieb Kalender
Besonders geeignet für etwas ältere Kinder. Der Kalander besteht aus 24 Botschaften, was das Kind besonders gut kann und was an ihm besonders toll ist.
Erinnerungskalender
24 Fotos mit tollen gemeinsamen Erlebnissen aus dem letzten Jahr. Gemeinsam werden diese dann auch gerne mit einem bestimmten Ritual angeschaut und die Erlebnisse nochmals besprochen. Das ist auch in Form eines Puzzles möglich, das dann an Weihnachten aufgehängt werden kann.
Erinnerungspost
Ähnlich wie bei den Fotos, nur das dieses Mal 24 tolle Erlebnisse in Form von Briefen erzählt werden. Hierbei kann auch das ganze Leben des Kindes mit einbezogen werden. Nicht nur das letzte Jahr, sondern alle Erlebnisse im Leben des Kindes, können hier im Brief erzählt werden.
Der-Weg-zur-Krippe Kalender
Ähnlich wie der Geschichten Kalender, allerdings wird hier die Weihnachtsgeschichte in 24 Teile aufgeteilt und die Kinder haben z.B. die Figuren der Weihnachtskrippe in ihrem Kalender. Gemeinsam mit seinem Kind macht man sich dann auf den Weg zur Weihnachtskrippe, die nach und nach mit mehr Figuren besetzt wird. Es eignet sich die Krippe an einem zentralen Ort in der Wohnung aufzustellen, da die Kinder meist mehr als einmal diese Geschichten hören und spielen wollen. Das sind nur Beispiele, von denen wir einige auch selbst schon durchgeführt haben. Es gibt da unendlich viele Ideen außerhalb der Konsumwelt, die den Kindern viel Freude bereiten. Bei mehreren Kindern bietet es sich an, den Kalender zu teilen. Wir machen das immer so, dass jedes Kind an einem Tag dran ist und das klappt super. Außerdem können an einem Kalender auch meist mehrere Personen etwas dazu geben. Eine Geschichte beim Geschichtenkalender, Erlebnisse beim Zeitkalender, einen Brief… Somit umgeht man, dass es überall Kalender gibt (Oma, Tante, Onkel, usw.) und das Kind dann manchmal 10 Türchen hintereinander öffnen muss.
Schenken – Auf die Menge kommt es an!
Natürlich macht es Spass, den Kindern auch mal einen materiellen Wunsch, in Form eines Spielzeugs zu erfüllen. Und auch den Kindern bringt das Freude – das steht ja außer Frage. Bei uns sehr beliebt: Playmobil und Sachen von Feuerwehrmann Sam. Aber wenn man vor lauter Geschenken den Baum nicht mehr sieht, dann ist es einfach zu viel. Und da spreche ich aus Erfahrung. Da man das oft nicht nur selbst in der Hand hat, ist es hilfreich das Thema in der ganzen Familie zu besprechen. Nur so kann man dem Übermaß an Spielzeuggeschenken Einhalt gewähren.
6 Tipps, wie ihr die Menge zum Wohle der strahlenden Kinderaugen einschränken könnt
1. Gemeinschaftsgeschenk
Anstelle von vielen Kleinigkeiten, ist es oft besser, zusammenzulegen und einen wirklichen Wunsch zu erfüllen.
2. Erlebnisse
Anstelle von Spielzeug ist es eine Bereicherung für die ganze Familie, sich Erlebnisse zu schenken – sich Zeit zu schenken. Das können z.B. Jahreskarten für den benachbarten Park, ein Theaterbesuch, ein Spaßbad usw. sein. Jahreskarten sind auch eine gute Idee für ein Gemeinschaftsgeschenk.
3. Absprachen treffen
Es kommt doch immer mal wieder vor, dass Spielzeug doppelt oder in ähnlicher Ausführung geschenkt werden. Deswegen ist es hilfreich, sich in der Familie im Vorfeld darüber auszutauschen, was geschenkt wird.
4. Verbrauchsmaterial verschenken
Bastelkleber, Stifte, Blöcke, eben Dinge, die sich gerade bei Kindern, die sich gerne kreativ ausleben, schnell aufbrauchen.
5. Ein Konto anlegen.
Verwandte haben oft einen gewissen Betrag im Kopf, den sie an Weihnachten für das Kind ausgeben wollen. Deshalb wird einfach so viel gekauft, bis der Betrag erreicht ist. Oft ist es aber sinnvoller, eine Kleinigkeit zu schenken und den Restbetrag, in welcher Form auch immer, für das Kind und spätere Wünsche oder gemeinsame Erlebnisse zu sparen.
6. „Platz schaffen“
Bevor Platz für Neues ist, kann gemeinsam mit den Kindern geschaut werden, welches Spielzeug ausgedient hat. Vielleicht können damit ja sogar andere Kinderaugen zum Strahlen gebracht werden.
Der Konsumgesellschaft entgegen wirken
Es ist wichtig mit den Kindern darüber zu sprechen, falls sich bei euch bezüglich Geschenken zukünftig etwas ändern soll. Es ist hilfreich, sie zu fragen, wie sie das empfinden und welche Ideen sie haben. Ich persönlich war sehr positiv überrascht von den Reaktionen und Ideen, die unsere Kinder eingebracht haben, als wir beschlossen haben etwas zu verändern. Es ist hilfreich, sich vor Augen zu führen, was Kinder wirklich brauchen. Und damit meine ich nicht welches Spielzeug noch fehlt, sondern ihre tiefen, inneren Bedürfnisse:
- Liebe und Zuneigung
- dazu gehören
- Anerkennung
- Herausforderungen, an denen sie wachsen, aber sich nicht überfordert fühlen
- Vertrauen
- Verantwortung für andere übernehmen dürfen
- Eigenständigkeit usw.
Das sind nur ein paar der tiefen Grundbedürfnisse unserer Kinder, die es zu stillen gilt. Kinder, die die Erfahrung machen, dass ihre Grundbedürfnisse gestillt werden, sind glücklich und zufrieden und viel schwieriger von der Spielzeugindustrie zu verführen. Fehlt ihnen jedoch etwas, dann versuchen sie es in Spielzeugen zu finden. Natürlich geht das nicht und deswegen wollen sie immer mehr, um ein kurzes Glücksgefühl zu bekommen und die innere Leere kurzzeitig zu füllen. Das ist übrigens nicht nur bei Kindern so.
Zum Abschluss Tipps für Geschenke, die Kinderaugen wirklich strahlen lassen
Die stillen, tiefen Grundbedürfnisse sollten wir unseren Kindern jeden Tag aufs Neue zum Geschenk machen, indem wir unsere Kinder mit viel Liebe und Aufmerksamkeit beschenken. Ihnen unsere Zeit widmen und die gemeinsamen Erlebnisse als kostbarstes Geschenk bewahren und so oft verschenken, wie es nur geht. Auch sollten wir ihnen unser Vertrauen schenken und sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln lassen. Wir sollten ihnen zum Geschenk machen, ihnen so oft wie möglich zu sagen, wie wundervoll sie sind und wie schön es ist, dass sie da sind. Das ist das Fundament und die beste Strategie für strahlende Kinderaugen. Um auf die Anfangsfrage zurück zu kommen: Diese Geschenke MÜSSEN es sein! Jetzt wollt ihr sicher noch wissen, was aus meiner Mission „Geschenkeengel“ geworden ist? Die Antwort habe ich euch bereits gegeben 😊 Ich überhäufe sie noch immer mit Geschenken – allerdings viel viel seltener in Form von Spielzeug 😉 Denn wir wenden die Tipps, die ich euch oben gegeben habe an. An Geburtstagen und Weihnachten gibt es natürlich noch Spielzeug – aber in drastisch reduzierter Menge. So ist es etwas Besonderes geworden und sie können das, was sie bekommen haben viel mehr genießen. Die Jungs überlegen jetzt von sich aus viel bedachter, was sie sich wirklich wünschen. Im letzten Jahr gab es für uns alle ein Gemeinschaftsgeschenk, das nicht nur für Weihnachten, sondern auch für Geburtstag und sonstige Anlässe gezählt hat und das uns allen noch immer viel Freude bereitet (Jahreskarten für einen Freizeitpark). Der Rest wird durch Rituale, Zeit und Liebe aufgefüllt – so sehen wir auch endlich unseren Baum wieder. Und auch meine Erwartungen bezüglich der Geschenke von meinem Mann, habe ich abgelegt. Jetzt kann auch er wieder entspannt dem Fest der Liebe entgegen schauen. Es dauert noch etwas bis zum ersten Advent, aber ich wünsche euch jetzt schon mal eine entspannte und besinnliche Vorweihnachtszeit Hier noch ein Buchtipp, der super zum Thema passt: Was schenken wir unseren Kindern?: Ein Denkanstoß Nadja